In einem Spiel, das auf beiden Seiten nur wenige Torchancen zu bieten hatte, unterlag die U21 des 1. FC Köln der U23 von Fortuna Düsseldorf mit 0:2. Kölns Trainer Evangelos Sbonias nahm m Interview nach der Partie dann auch kein Blatt vor den Mund und sprach schonungslos über die Schwächen der Offensive.
„Es war alles relativ ok bis zum Sechzehner und dann ist das alte Problem, das wir mit uns schleppen in dieser Saison, dass wir im vorderen Bereich einfach viel zu harmlos sind. Wir haben genügend Situationen, wo wir in den Sechzehner kommen. Wir haben genügend Situationen, wo wir auf dem Flügel durchbrechen und zu Flanken kommen. Entweder, es fehlt der letzte Ball, es fehlt das Eins-gegen-Eins oder es wird geblockt. Dann kannst du natürlich kein Tor schießen.“
Mit ähnlichen Problemen hat auch die von Gerhard Struber trainierte Profi-Mannschaft zu kämpfen. Während die Profis mit 35 Toren in 20 Partien nur Liga-Durchschnitt sind, steht die U21 mit 32 Toren in ebenfalls 20 Partien noch ein wenig schlechter da.
Positiv hervorzuheben ist, dass die beiden Top-Torjäger der Profi-Mannschaft, Tim Lemperle und Damion Downs, beide aus der eigenen Jugend kommen und unter anderem die U21 durchlaufen haben. Dennoch sucht Sportdirektor Christian Keller weiterhin nach einem neuen Stürmer. Solange dieser noch nicht gefunden ist, hat das auch Auswirkungen auf die Mannschaft von Evangelos Sbonias, denn Sturm-Juwel Jaka Cuber Potocnik zählt zu den Spielern, die zwischen erster und zweiter Mannschaft hin- und hergeschoben werden.
Mit dem 24-jährigen Oliver Schmitt hat beim 2:1 gegen Eintracht Braunschweig ein weiterer Offensivspieler der U21 überraschend sein Debüt bei den Profis gefeiert. „Natürlich freuen wir uns sehr für Oli. Seit der U8 ist er hier beim FC. Er ist ja auch schon ein bisschen älter als die anderen Spieler bei uns. Dass er es dann schafft, in den Kader zu kommen und auch noch eingewechselt wird, freut mich extrem. Das hat er sich mit seiner Arbeit absolut verdient.“
Ein anderes Kölner Eigengewächs wird sich hingegen woanders den Traum vom Profi-Durchbruch erfüllen wollen: Maximilian Schmid hat die Geißböcke verlassen. Nachdem er sich zunächst einem Probetraining beim Drittligisten FC Erzgebirge Aue unterzogen hatte, unterschrieb er dort einen Vertrag bis Saisonende.
Hoffnung liegt auch auf Neuzugang
Mit Aaron Bayakala (1. FC Bocholt), Marlon Becker (SC Paderborn II), Marlon Monning (Türkspor Dortmund) und Meiko Wäschenbach (Karlsruher SC) haben vier weitere Spieler die Kölner U21 in diesem Winter verlassen. Auf der Zugangsseite kamen mit Bernie Lennemann (SG Finnentrop/Bamenohl) und Mansour Ouro-Tagba (war zum SSV Jahn Regensburg verliehen worden) zwei Spieler, die zurzeit noch angeschlagen sind. Einzig der estnische Nationalspieler Patrik Kristal konnte seit seinem Winter-Transfer zum FC bereits erste Duftmarken in der U21 setzen. Langfristig soll Kristal an die erste Mannschaft herangeführt werden.
„Er ist ein super Junge, bringt einen interessanten Mix mit, da er in seinem Alter schon auf diesem Niveau im Herrenfußball gespielt hat. Er macht sich gut, aber wir tun gut daran, ihn Schritt für Schritt aufzubauen und ein bisschen Ruhe walten zu lassen.“ Sbonias hofft, dass auch Lennemann und Ouro-Tagba am nächsten Spieltag im Stadtduell gegen Fortuna Köln zur Verfügung stehen.
Insgesamt ist der Kader, der Sbonias zur Verfügung steht, im Winter jedoch etwas ausgedünnt worden. Gegen Düsseldorf saßen nur sieben von neun möglichen Ersatzspielern auf der Bank, darunter der bei den Profis aussortierte Nikola Soldo, der eigentlich keine Zukunft im Verein hat. Darüber will sich Sbonias allerdings nicht beschweren: „Das ist die Aufgabe der U21! Da ist immer viel Bewegung drin. Wir arbeiten mit den Jungs, die da sind. Es sind genügend Jungs da, es ist genügend Qualität da. Wir müssen es nur auf den Platz bringen.“